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Fragen & Antworten

Senden Sie Ihre Fragen an:

0170 582 48 71 oder 0160 272 54 43

an das CJD-Fachkräfteteam

mit Schwerpunkt Partizipation .

Wir antworten.

Wie heißt das CJD-Modellprojekt?

„Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“. Das Modellprojekt ist eines von 8 Modellprojekten, die im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Themenfeld „Demokratieförderung im Kindesalter“ gefördert werden. Unser zweiter Förderer ist die Landeszentrale für politische Bildung MV.

Was sind die konkreten Ziel des CJD-Modellprojektes?

Im Kita-Alltag erleben Kinder teilweise bereits partizipative Demokratieansätze. Es gilt im Modellprojekt diese Ansätze von Partizipation (Beteiligung) im Kita – Alltag zu reflektieren, aufzugreifen und bedarfsorientiert auszubauen.

Es geht um eine enge dialogische Zusammenarbeit zwischen Fachkräften (Erzieherinnen, Heilerzieherin, Kitaleiterin), Träger und dem CJD-Fachkräfteteam, um langfristig und nachhaltig zusammen zu arbeiten.

Wie lange dauert das Modellprojekt?

Die Gesamtlaufzeit beträgt 5 Jahre (2020 bis 2024).

Warum sieht das Modellprojekt die Eltern als Partner an?

Das Modellprojekt vertritt einen systemischen Ansatz, das heißt: alle Beteiligten werden einbezogen. Eltern und Erzieherinnen werden als Partner im Modellprojekt gesehen. Im Dialog werden sich die Beteiligten über das Modellprojekt austauschen können.

Ist Partizipation wertvoll?

Ja. Die langfristigen Auswirkungen von Partizipation im Alltag sind wertvoll. Aber: Sie sind nicht „sofort“ messbar. Es geht darum, das Verständnis von Partizipation zu erhöhen. Die Ressourcen Zeit, Geld und Personal stehen uns durch die Zuwendung vom Bundesministerium und der Landeszentrale MV zur Verfügung.

Warum ist das CJD-Modellprojekt gut für mein Kind oder meine Kinder?

Das Modellprojekt hat langfristige Auswirkungen auf den Kita-Alltag, in dem Fachkräfte neue Methoden aufgreifen und in ihren Kita-Alltag integrieren. Das können neue Regeln zwischen Kindern und Erzieher*innen sein, dies könnte eine wöchentliche Sitzung der Kinder sein, dies könnte die Einführung eines Kinderparlamentes sein, um Dinge gerecht im Kita-Alltag abzustimmen. Kindern Mitentschieden & Mithandeln zu erlauben, bedeutet z.B. als Erwachsener mehr von seiner Macht abzugeben. Gut für ihr Kind wird sein, wenn es merkt, das seine Meinung zählt. Damit entscheidet und handelt ihr Kind mit und lernt, Situationen in einer „Kleinen Kita-Gemeinschaft“ positiv auszuhandeln.  

Was haben meine Kinder davon, wenn sie mitentscheiden?

Es gehört zu den Grundrechten, dass jede Person seine Persönlichkeit frei entfalten darf (Grundgesetz). Ja, Kinder haben etwas davon, wenn sie mitentscheiden. Es ist wichtig, dass Kinder erleben und erfahren: Ich bin richtig und wichtig, also auch Bedürfnisse und eigene Meinungen. Kinder sollen unterstützt werden, sich selbst wahrzunehmen und auszudrücken. Selbstbestimmungsrechte geben einen Rahmen für das Entwickeln von Selbstorganisation. Das ist ein Teil der Selbstbildung. Mitbestimmung braucht Rituale. Kinder lernen Rituale im geschützten und vertrauten Raum ihrer Kita. Es geht um die Verlässlichkeit wiederkehrender Regeln. Kinder dürfen wissen, wie sie ihre Meinungen und Argumente einbringen dürfen. Es gibt Kitas, in denen regelmäßig „Kinderparlamente“ oder „Kinder- oder Gruppenkonferenzen“ tagen. Gruppentreffen und Morgenkreise werden für Mitbestimmungsprozesse genutzt. Der Umgang mit Kinderbeschwerden kann es zum Beispiel „Meckerkästen“, „Wunschboxen“ oder regelmäßige Ausspracherunden geben.

Welcher Art werden meine Kinder durch das Modellprojekt profitieren?

Die Kinder profitieren durch die Arbeit der Erzieherinnen (Fachkräfte). Die Erzieherinnen entscheiden gemeinsam mit den Kindern, wie sie ihren Kita-Alltag umsetzen wollen. Darum ist unser Motto: „Die besten Entscheidungen für Kinder trifft man mit Kindern!“

Wird das Modellprojekt die Routine  in der Kita stören?

Möglichst nicht. Der Tagesablauf in der Kita wird weiter laufen. Wenn das CJD-Fachkräfteteam Hospitationen oder teilnehmende Beobachtungen durchführt, werden Fachkräfte und Kinder nicht gestört. Mit der Auswertung der teilnehmenden Beobachtung werden ab 2021 Skills und Umgangs-Tipps mit partizipativen Methoden an Fachkräfte weiter gegeben. Bedarfsorientiert, genau auf die Kita zugeschnitten.

Kann Partizipation im Kita-Alltag und im Familienalltag stören?

Im Gegenteil! Es soll den Alltag bereichern und erleichtern. Hier ist aber auch auf ein Missverständnis hinweisen. Es geht nicht darum, Kindern jede Entscheidung zu überlassen. Das wäre eine Überforderung. Auch die zeitweise geäußerte  Idee, Partizipation bedeute, dass sich ab sofort alles um den Willen des Kindes zu drehen hat, ist Unfug. Partizipation ist auch kein Vorwand für „faule“ Erwachsene, Kinder einfach tun zu lassen, was sie wollen. Partizipation dient einem gestärkten Selbstbewusstsein und der Erfahrung eigener Mitgestaltungsmöglichkeiten, die Kindern helfen, zu aktiven, verantwortungsvollen und sozial kompetenten Mitgliedern unserer Gesellschaft heranzuwachsen. Ihnen dazu einen verlässlichen Rahmen und Impulse zu geben, verlangt von den begleitenden Erwachsenen Reflexion, Klarheit und Wahrnehmung.

Sind Mitentscheiden, Mithandeln für Kinder gefährlich?

Nein! Partizipation von Kindern in der Kita ist die Umsetzung von Grund- und Kinderrechten. In der UN-Kinderrechtskonvention in Artikel 12 steht das garantierte Recht auf Mitsprache und Beteiligung und bringt ein Verständnis von Kindern als aktive Mitglieder der Gesellschaft zum Ausdruck. Dieses Recht gilt für Kinder jeden Alters. Artikel 12 besagt, dass jedes Kind das Recht hat, seine oder ihre Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern. Die Meinung des Kindes muss angemessen und entsprechend des Alters und der Reife des Kindes berücksichtigt werden.

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